PREPARING FOR DARKNESS @ Kühlhaus Berlin

Die motivische Gebrochenheit und der melancholisch gefärbte Blick nach innen spielen in dieser Ausstellung die Wesensrolle. Die postromantische Utopie einer Einheit von äußerer und innerer Realität wird in ihrer Spannung fassbar und im Gelage von An- und Abwesenheit spürbar. So wie sich der Künstler ins Atelier wie in einen Schutzraum zurückzieht, so drängen auch die abgebildeten Figuren nach einem Austritt aus der sie umgebenden Welt. Sie sind widerstrebend und oft allein, geheimnisvoll und suchend. Sie wirken fragil und abgewandt, scheinen aber gleichzeitig vollkommen ihrer Intuition zu vertrauen. Die Figuren sind von einem malerischen Schleier umhüllt, in abstrahierte oder unscharfe Flächen eingebunden und erzählen von einem subtil wahrnehmbaren Bruch mit einer scheinbar offensichtlichen Realität. Die Vereinigung von innen und außen findet allein im Malerischen oder Konzeptuellen statt und bleibt eine treibende Kraft, die konsequent ins Unbewusste verlagert ist. Der Rückzug ermöglicht das Ausleben einer Mehrschichtigkeit des Ichs gerade angesichts einer Außenwelt, die mit allen Mitteln versucht, eben diese Bestrebungen einzudämmen. So, who’s there? I’m not.

 

Text von Uwe Goldenstein 

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